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Landesliga 2017

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Estetalschule Tigers:
Guten Tag zusammen,

ich denke, jede Regel, die zusätzlich erlassen wird, um die Spielbetrieb oder die Spiele selbst zu regeln, macht Baseball komplizierter und erschwert es Neueinsteigern, sich dem tollen Sport anzunähern. Deswegen sollte man am besten gar keine Sonderregelungen für welche Liga auch immer erlassen.

Mir ist natürlich klar, dass das leicht geschrieben ist. Ich selbst halte von der five-run-rule gar nichts, denn warum wird die Mannschaft im Angriff dafür bestraft, dass die Verteidigung schwach ist? Auf der anderen Seite habe ich selbst auf diese Regel zurückgegriffen. Es frustriert nun mal, wenn man ewig und drei Tage in der Verteidigung ist, die five-run-rule ist ein Rettungsring.

Allerdings führt die five-run-rule zu etwas, das ich für bedeutsam halte: Die Teams bilden keine Pitcher aus. Es reicht ein oder zwei Leute im Team zu haben, die werfen können. Wenn diese Leute an einem Spieltermin nicht können, wird das Spiel abgesagt. Niemand braucht mir zu erzählen, dass das nicht so ist. Es ist verständlich, führt aber dazu, dass man sich nicht bemüht, mehr als zwei Pitcher zu haben. Das Ziel muss es aber sein, dass man so viele Pitcher wie möglich hat.

Es ist so, hat man Pitcher, die konstant die Strike Zone treffen, wird geschlagen und es ensteht ein Spiel. Treffen zwei Teams mit guten Pichtern aufeinander, gibt es in der Regel keine 35:1 Ergebnisse - mit oder ohne five-run-rule. Gleichstarke Teams brauchen diese Regel bei ihren Spielen nicht. Die Regel macht Sinn, wenn ein sehr gutes Team gegen ein sehr schwaches spielt. Man kann es an der Handicap-Regel im Golf sehen.

Beim Pitchen kommt es in erster Linie auf die Genauigkeit an. Kann ich genau werfen, hilft mir das aber auch auf jeder anderen Position in der Verteidigung. Es muss also das Ziel sein, dass jeder genau wirft.

Viele Grüße!

Karsten Lentge:

--- Zitat von: Estetalschule Tigers am Do, 12.Jan.2017, 14:56:27 Uhr ---Es ist so, hat man Pitcher, die konstant die Strike Zone treffen, wird geschlagen und es ensteht ein Spiel. Treffen zwei Teams mit guten Pichtern aufeinander, gibt es in der Regel keine 35:1 Ergebnisse - mit oder ohne five-run-rule. Viele Grüße!
--- Ende Zitat ---

Hallo,

weil wir das in der Schiedsrichterausbildung genauso gesehen haben, war es uns immer wichtig, den neu ausgebildeten Kollegen klarzumachen (und auch im praktischen Teil immer wieder darauf hinzuweisen), dass eine Strikezone, wie sie das Baseballregelwerk vorsieht, "gut" für das Spiel ist.
Laut Regelwerk ist die Strike Zone fast "riesig" zu nennen. Bloß müssen diese Pitches auch als Strike gecallt werden! Wir haben versucht, den Schiedsrichtern folgende Hilfe mitzugeben: Jeder Pitch, der geworfen wird, ist – wenn er die Hand des Pitchers verlässt – erst einmal ein Strike. Er fliegt in Richtung Homeplate und sollte im Kopf des Umps ein Strike sein/bleiben. Und NUR, wenn der Ball/Pitch die Strike Zone klar verfehlt, ist es eben bloß ein Ball. Ansonsten, immer Strike! Dies soll dazu beitragen, dass die Umps die knappen Entscheidungen eher als Strike callen. "Jedes Mal, wenn ihr überlegen müsst, muss es Strike sein!", haben wir ihnen mitgegeben. Denn die Zone wird "fast von allein" kleiner. Und dann hören die Batter auf zu schlagen.

Was können alle Spieler und die Coaches und Manager also dazu beitragen, unser Spiel besser zu machen?
Weniger rummaulen über Strikes (wenn der gegnerische Pitcher wirft – denn beim eigenen fordert man ja auch, dass gefälligst alles Strikes seien), sondern vielmehr die eigenen Spieler ermutigen, Strike-Pitches und Strike-Calls einer größeren Strike Zone zu akzeptieren. Wem ein Strike-Call nicht passt, der kann bei den nächsten Pitches "einfach" seine Baseballkeule nutzen und den Ball treffen und raushauen. Zum einen macht genau das am meisten Spaß und zum anderen hilft es eben, dass die Spiele nicht so lange dauern.

Ja, so einfach könnte es sein.

Viele Grüße,
Karsten

Olaf S.:
Es gibt im Senioren Spielbetrieb des NBSV, seit 2016, keine 5 Run Rule mehr.

Adriano Talibano:
Ich sehe das so wie Karsten. Wenn die Zone so klein ist wie ein Taschentuch ist das nicht gerade förderlich für den Spielfluß und die Motivation.
In diesem Sinne kann ich mich sogar noch an folgenden Satz aus der Ausbildung errinnern: "Baseball ist ein Schlag- und kein Wartespiel!"

Passen wir die Modi weiterhin so an, dass wir ab einem bestimmten Inning schon mit einem Strike anfangen um das Spiel aufrecht zuerhalten gehen wir vom Baseball weg und landen in ein paar Jahren bei Brenn- oder Faustball.


Grundsätzlich habe ich den Willen zum Sieg, will aber um jeden Preis noch Baseball spielen und nicht irgendwas anderes. Wenn meine Mannschaft alles in die Waagschale wirft und trotzdem nicht gewinnt, mmh ja hats halt nicht gereicht. Nase abputzen und besseres Training. Ich passe ja nicht das Spiel dem Niveau meiner Spieler an sondern umgekehrt - die Spieler dem Spiel.

Was mir seit längerem ein wenig gegen den Strich geht, ist das ständige Geschacher um die Ligenplätze. Keiner Steigt ab, weil keiner aufsteigen will und nach der Verbandsliga kommt gleich die BL. Wenn da dann keiner Aufsteigen will, weils einfach nicht zu bewerkstelligen ist ist das verständlich. Nicht jeder hat mal eben 2 A-Kollegen oder den Platz dafür oder das Geld für die Kollegen. Dann muss man halt nach unten erweitern und einen Auf-/Abstiegszwang um ein bisschen Konkurrenz in den Verband zu bringen.
Wofür spielt ihr denn? Hat sich das mal einer gefragt?

Setzt euch mit der IBL auseinander, die sind ja nicht weggegangen, weil Baseball doof ist, sondern weils pragmatische Gründe waren.

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